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Sebastian Kneipp - Priester und Hydrotherapeut

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Sebastian Kneipp

Kneipp war ein Priester und Hydrotherapeut. Er ist der Begründer der Wasserkur und der Kneipp-Medizin. In seiner Lehre vertritt er mit den fünf Säulen den ganzheitlichen Ansatz der Medizin, bei dem Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht stehen.

Die Entdeckung der Wasserkur

1849 erkrankte Kneipp an Tuberkulose und wurde von seinem behandelnden Arzt praktisch aufgegeben. Er entdeckte zufällig das Buch "Unterricht von der Heilkraft des frischen Wassers" von Dr. Johann Siegmund Hahn, welches ihm ermöglichte, sich mittels einer Wasserkur selbst zu heilen. Teile dieser Kur beinhalteten Tauchbäder in der eiskalten Donau.

1850 erhielt er einen Freiplatz am Georgianum in München und setzte dort sein Studium fort. Tägliche Wasseranwendungen waren inzwischen zum festen Bestandteil seines Lebens geworden. Am Georgianum behandelte er zum ersten Mal heimlich Kommilitonen, die, wie er, an Tuberkulose erkrankt waren. Am 6. August 1852 weihte man ihn zum Priester. Er bekam eine Stellung als Kaplan in Boos (Schwaben). Ende 1854 wurde er nach Augsburg versetzt und 1855 nach Wörishofen.

Erste Widerstände

Im Februar 1853 kam es zur ersten Anzeige wegen "Kurpfuscherei", da er eine cholerakranke Magd mit heißen Wickeln behandelt hatte. Zwar erhielt er eine Polizeistrafe von zwei Gulden wegen "Vergehens gegen das Kurierverbot", ironischerweise stellte er aber auch dem urteilenden Richter eine Kuranweisung gegen Gicht aus.

1854 klagte ein Apotheker aus Babenhausen Kneipp wegen "Gewerbebeeinträchtigung und Schädigung" an. Kneipp legte dem Gericht dar, er habe stets nur Menschen behandelt, die nach jahrelanger Behandlung bei Ärzten und Apothekern keine Hilfe gefunden hätten oder die einfach kein Geld hätten, sich einen Arzt zu leisten. Er musste daraufhin eine Erklärung unterschreiben, "auch solchen Unglücklichen nicht mehr zu helfen, die angeblich keine ärztliche Hilfe mehr fanden".

Im selben Jahr brach eine Choleraepidemie in München aus und verbreitete sich in ganz Oberbayern und Schwaben. Kneipps Vater war eines der ersten Todesopfer der Cholera in Stephansried. Als die Krankheit auch in Boos ausbrach, handelte Kneipp gegen die Unterlassungserklärung und heilte zweiundvierzig erkrankte Personen. Der Generalvikar beim Bischöflichen Ordinariat wurde aufmerksam und zog Erkundigungen über ihn ein. In der Bevölkerung nannte man Kneipp den "Cholera-Kaplan".

Audienz beim Papst

Ende 1893 wurde Kneipp von Papst Leo XIII. zum "Monsignore" ernannt, ein Ehrentitel der Kirche. Im darauf folgenden Jahr reiste Kneipp nach Rom und erhielt eine Audienz beim Papst. Der Papst ließ sich von Kneipp behandeln und schenkte ihm zum Abschied eine goldene Medaille.

Die letzten Jahre

1894 wurde der Internationale Verband der Kneippärzte unter Vorsitz von Dr. Alfred Baumgarten gegründet. Im Sommer 1894 zeigte Kneipp erste Anzeichen von Schwäche. Er erholte sich und ging bereits im Herbst 1896 wieder auf Vortragsreise. Anfang 1897 stellte man einen schnell wachsenden Tumor im Unterleib fest. Er lehnte jedoch die einzig hilfreiche Methode, eine Operation, ab und verstarb am 17. Juni 1897.

Wirkung nach dem Tod

Unter dem Dachverband des Kneippbundes existieren heute in Deutschland über 660 Kneippvereine mit ca. 160.000 Mitgliedern. Die Bücher von Kneipp erreichten Millionenauflagen und werden auch heute noch verlegt.

Kneipp´s literarische Werke

 

Quelle: Wikipedia

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